Mit Time Spreads werden zwei Futures-Kontrakte für denselben Basiswert mit verschiedenen Fälligkeiten kombiniert. Jederzeit stehen drei Time Spreads für Produkte mit Matching nach Preis/Zeit-Priorität zur Verfügung:
- Erster Monat/zweiter Monat (zum Beispiel März/Juni)
- Zweiter Monat/dritter Monat (zum Beispiel Juni/September)
- Erster Monat/dritter Monat (zum Beispiel März/September)
Der Kauf eines kombinierten Produkts bedeutet, dass die erste (näher zur Fälligkeit liegende) Komponente gekauft und die später fällige Komponente verkauft wird. Dabei spiegelt das Preislimit den Nettopreis des Kaufs bzw. Verkaufs wider. Beispielsweise ist „Kauf 5 MAR/JUN FDAX spreads“ zu -25 eine Order zum Kauf von 5 März-Kontrakten und zum gleichzeitigen Verkauf von 5 Juni-Kontrakten für DAX®-Futures. Die Preise für die einzelnen Käufe und Verkäufe sind nicht festgelegt, jedoch darf die Differenz gegenüber dem Preis für das Kaufgeschäft nicht höher sein als der Preis des Verkaufsgeschäfts abzüglich 25 Punkten. Für den Händler ist nicht das Preisniveau der Kontrakte entscheidend, sondern das Verhältnis zwischen den beiden Preisen. Bei Ausführung der Order hält der Händler eine Long-Position in der Kombination, das heißt eine Long-Position für den zuerst fälligen Kontrakt und eine Short-Position für den später fälligen Kontrakt.
Futures Time Spreads sind voll in die Orderbücher der einzelnen Komponenten integriert. Orders werden automatisch entweder über die entsprechenden Orderbücher der einzelnen Komponenten (mitunter als Implied-in-Preis bezeichnet) oder über das separate Time Spread Orderbuch zusammengeführt, je nachdem welches Orderbuch den besseren Preis liefert. Bei Time Spreads ist es möglich, Preise einzugeben, deren Preisschritt kleiner ist als die Tickgröße (Tick Size) für einzelne Orders desselben Produktes.
Wird die Order nicht unmittelbar ausgeführt oder gelöscht, wird sie in das Kombinationsorderbuch eingetragen. Aufgrund der Integration des Time Spread Orderbuchs und der Bücher für die Leg-Komponenten führt die Time Spread Order zur Ermittlung eines synthetischen Preises in den Einzelkomponenten.
Die Kontrahenten für die beiden Leg-Komponenten müssen nicht unbedingt identisch sein. Die Leg-Komponenten werden für die Zwecke des Positions- und Transaktionsmanagements als separate Geschäftsabschlüsse behandelt, obwohl sie durch ihre gemeinsame Ordernummer miteinander verbunden sind.
Ändern sich die Bedingungen des Orderbuchs, ändern sich entsprechend auch die synthetischen Preise.