1. Einführung
Seit März 2019 kommt bei Marktstörungen in MSCI-Derivaten ein Verfahren zur Anwendung, welches vorsieht, dass Schlussabrechnungspreise auch nachträglich korrigiert werden können, wenn am letzten Handelstag einzelne Märkte nicht handelbar sind. Diese nachträgliche Korrektur war zunächst auf 5 Werktage beschränkt.
Gemäß einer Anpassung seitens des Indexanbieters MSCI und in Abstimmung mit den Derivate-Börsen, die regionale MSCI-Indexderivate anbieten, wurde diese Frist von 5 auf 15 Werktage verlängert.
Ein erster Simulationstest des neuen Verfahrens wurde im Dezember 2024 und Januar 2025 angeboten (siehe Eurex-Rundschreiben 122/24). Eine weitere Simulation ist für den März und April 2025 vorgesehen, wie in diesem Rundschreiben beschrieben.
2. Erforderliche Tätigkeiten
Handelsteilnehmern wird empfohlen, die möglichen Auswirkungen auf ihre internen Systeme und Prozesse umfassend zu prüfen.
3. Details der Initiative
Test-Aktivitäten in der Simulation
In den Tabellen unten ist eine Zusammenfassung der Aktivitäten in den Produkten FMAS und OMAS dargestellt, für die eine Marktstörung simuliert werden soll. Dabei steht eine Störung im Standardverfall März 2025 und den entsprechenden Kontrakten im Fokus.
Das folgende Testszenario wird in der Simulationsumgebung angeboten:
Am letzten Handelstag am 20. März 2025*
Aktion | | Details |
Kontraktgenerierung | | Eurex generiert neue Kontrakte, die 15 Werktage nach dem originalen letzten Handelstag und Schlussabrechnungstag liegen. Die neuen Kontrakte reflektieren den letzten Handelstag am 8. April 2025 und den Schlussabrechnungstag am 9. April 2025. Nur Kontrakte mit Offenen Positionen werden nach dem Batch-Prozess erscheinen. Kontrakte mit täglichem Verfall werden unterdrückt. |
Advanced Risk Protection (ARP) | | ARP ist deaktiviert, um ungeplante Margin-Veränderungen zu verhindern. |
Am 24. März 2025*
Aktion | | Details |
Book-out und book-in von Positionen | | Offene Positionen in Kontrakten, die von der Marktstörung betroffen sind, werden ausgebucht und es findet eine Einbuchung in die neu kreierten Kontrakte statt. Book-in's werden als Block-Trades (Tran type = 040/042) mit Text 2 als Market Disruption eingegeben. |
Trading und Clearing | | Trading und Clearing ist ausgesetzt während der Aus- und Einbuchung der Positionen. Nach Verifizierung der Positionen wird das Trading und Clearing wieder aufgenommen. |
Advanced Risk Protection (ARP) | | ARP ist wieder aufgenommen. |
* Bitte beachten Sie, dass nicht an allen Werktagen ein Batch-Tag in der Simulationsumgebung ist. Daher weichen die Daten hier etwas von der Produktionsumgebung ab. Vom 26. März bis 30. März 2025 ist das T7-Handelssystem wegen Wartungsarbeiten aufgrund der Umstellung von T7 Release 13.0 auf T7 Release 13.1 geschlossen. Das in diesem Rundschreiben vorgeschlagene Market Disruption Test Event ist durch die Umstellung des T7 Releases nicht betroffen und das C7-System bleibt während dieser Zeit geöffnet.
Am 1. April 2025
Aktion | | Details |
Publikation des Indexstands | | Im Szenario wird angenommen, dass der Indexprovider einen korrigierten Indexstand veröffentlicht. |
Abrechnung | | Futures und Optionen werden gemäß dem korrigierten Indexstand abgerechnet, wobei bei den Optionen die Abrechnung zum inneren Wert passiert. |
Ausbuchung der Position | | Kontrakte, die von der Marktstörung betroffen sind, werden ausgebucht auf Basis der Abrechnungspreise wie oben beschrieben. |
Weitere Informationen
Empfänger: | | Alle Handelsteilnehmer der Eurex Deutschland und Vendoren |
Zielgruppen: | | Front Office/Trading, Middle + Backoffice, IT/System Administration, Revision/Security Coordination |
Kontakt: | | Eurex Trading Operations, eurextrading@eurex.com, Tel. +49-69-211-1 12 10 |
Verweis auf Rundschreiben: | | Eurex-Rundschreiben 122/24 |
Web: | | www.eurex.com |
Autorisiert von: | | Dr. Randolf Roth |