Während der Opening-Periode laufen mehrere Prozesse ab, damit ein Ausgleich im Orderbuch sichergestellt ist und danach der fortlaufende Handel beginnen kann. Ein ausgeglichenes Orderbuch entsteht durch einen Auktionsprozess, in dem zusammenführbare Orders ausgeführt werden und so ein Eröffnungspreis für Kontrakte ermittelt wird, für die im Ausgleichsverfahren (Netting) ein nicht ausgeglichenes Orderbuch vorliegt. Es ist jedoch nicht erforderlich, für jedes einzelne Produkt Eröffnungspreise festzustellen. Die Pre-Opening-Periode ist durch die Verfügbarkeit potenzieller Eröffnungspreise gekennzeichnet, mit deren Hilfe Händler die Angebots- und Nachfragesituation einschätzen können. Wie in der Pre-Trading-Periode können Quotes und Orders (jedoch nicht für Kombinationen bzw. Strategien) eingegeben, geändert oder gelöscht werden, allerdings nur auf Einzelbasis.
Während der Pre-Opening-Periode kann Eurex den Markt für ein bestimmtes Produkt "einfrieren". Damit wird eine abschließende Prüfung der potenziellen Eröffnungspreise durch Eurex Market Supervision (die alle Handelsaktivitäten an Eurex überwacht) ermöglicht, bevor während der Netting-Periode die Eröffnungsauktion gestartet wird. Durch dieses Einfrieren eines Produkts wird die Eingabe, Änderung oder Löschung von Orders oder Quotes verhindert. Datenabfragen sind dagegen weiterhin möglich.
Der Ausgleichsprozess entspricht der Berechnung der Eröffnungspreise und gegebenenfalls der Eröffnungsgeschäfte für alle Produkte. Grundlage für die Preisermittlung ist das Preisniveau, zu dem das größte Ordervolumen ausgeführt werden kann (siehe Abschnitt zum Auktionsprinzip). Bestehende Orders und Quotes werden zu diesem Preis so weit wie möglich zusammengeführt. Die Netting-Periode für ein bestimmtes Produkt kann ohne die Ermittlung eines Eröffnungspreises enden. Sobald das Ausgleichsverfahren (Netting) für ein Produkt abgeschlossen ist, beginnt für dieses Produkt automatisch die Trading-Periode.